Voices In My Head - Proggies.ch (German)

Publication: 22 March 2005
Author: Roman Stalder
Note: 5/5

Riverside, die Prog-Newcomer 2004 aus Polen, haben für alle Fans der Band ein ganz spezielles Gericht zubereitet: Um die Wartezeit auf das neue Album, welches Ende des Jahres erscheinen soll, zu verkürzen, gibt es exklusiv bei proggies.ch die limitierte Mini-CD "Voices in my head"!
Als Hauptgang bieten uns Riverside fünf brandneue Kompositionen, die von Januar bis Februar 2005 aufgenommen wurden. Und diese Mahlzeit mundet bereits vorzüglich:
Im Vergleich zum Debut "Out of myself" zeigen die 4 polnischen Ausnahmemusiker auf "Voices in my head" ihre ruhigere Seite. Die Dream Theater-Einflüsse sind in den Hintergrund gerückt, es überwiegen atmosphärisch-melodiöse Parts, die an Porcupine Tree oder Pink Floyd erinnern lassen.
Das erste Stück "Us" - akustische Gitarre, entfernt vernimmt man Streichersynthis und die herrliche Stimme von Mariusz Duda, die zusammen eine eher traurige Grundstimmung malen. Grandios!
Der Nachfolgesong "Acronym Love" beginnt mit leichten Pianoklängen, bald setzen Gesang und Gitarre ein und zum Schluss gibt es ein gefühlvolles Gitarrensolo à la Marillion.
"DNA ts. Rednum or F. Raf" ist dann ein Song, wie man ihn von Riverside sonst kennt. Psychedelisch und mystisch, leicht orientalisch angehaucht, einen Schuss 'Gothic', auch ein Vergleich mit Porcupine Tree oder späten Anathema ist hier nicht fehl am Platz.
Nach diesem Song mit leichtem Progmetal-Einschlag gehts dann aber wieder sehr atmosphärisch weiter mit "The Time I Was Daydreaming". Ein Hauch von Pink Floyd weht durch den Song, akustische und elektrische Gitarren schwirren umher, untermalt von schwebenden Keyboards, dazu die fantastische, sehr gefühlvolle Stimme von Duda! Musik zum Abheben!
Riverside goes Enigma?! Bei den ersten Takten von "Stuck Between" glaubt man tatsächlich Enigma zu hören. Der Song entwickelt sich aber zu einem würdigen Abschluss des Studioteils, Progrock mit Ambient-Touch.
Gekonnt verstehen Riverside die unterschiedlichen Spielarten des Progressive Rock und kombinieren diese zu einem eindrücklichen Ohrenschmaus!
Und als Gourmet-Dessert gibt es noch 3 Live-Aufnahmen. "I Believe", "Loose Heart" und "Out of myself" werden in variantenreichem Spiel zum Besten gegeben. Das macht Lust auf mehr!

Fazit: Riverside zeigen sich einmal mehr als Meister von spannend-melodiösen Arrangements, die unter die Haut gehen. "Voices in my head" ist ein Muss für alle Fans der Band und es besteht akute Suchtgefahr!